Aktionswoche Schuldnerberatung

„Buy now - pay later“ - mit wenigen Klicks in die Schuldenfalle.
Die Schuldnerberatungen wollen in einer Aktionswoche deutlich machen, welche Probleme sich bei Online-Käufen ergeben können.

Was früher der Versandhauskatalog war, ist heute der Online-Shop. Alles, was man braucht oder gerne hätte, ist hier zu finden. Gezahlt wird erst nach Lieferung und wenn man möchte, kann man auch in Raten zahlen. In den Schuldnerberatungsstellen der Caritas aber wird deutlich, welche Probleme sich aus „Buy now - pay later“ (BNPL) („Jetzt kaufen - später bezahlen“) ergeben können. Vor allem junge Menschen mit geringem Einkommen, die viel im Netz bestellen, verlieren sehr leicht den Überblick über ihre Zahlungsverpflichtungen. Sie kalkulieren nicht ein, dass verspätete Zahlungen hohe Zinsen und Kosten zur Folge haben können.

Aus diesem Anlass stellt die Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV) die diesjährige Aktionswoche Schuldnerberatung vom 10. bis 14. Juni unter das Motto: „Buy now - Inkasso später“. Sie möchte damit deutlich machen, dass sehr viel mehr Transparenz bei BNPL-Angeboten nötig ist. Die Kund:innen müssen klar erkennen können, welche der vielen angebotenen Zahlungsmöglichkeiten welche Folgen haben.


„Sie müssen wissen, wann der reine Kaufvertrag zum Kreditvertrag wird und welche Zinsen und Kosten unter welchen Bedingungen entstehen“, fordern die Schuldnerberatungsstellen der Caritas „Sie brauchen eine leicht zugängliche Aufstellung aller offenen Forderungen.“ Die Caritas im Bistum Hildesheim betreibt zwischen Lüneburg und Duderstadt, zwischen Verden und Wolfsburg 14 Schuldnerberatungen. In Niedersachsen gibt es insgesamt 120 Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände, die wie die Caritas in der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege organisiert sind.

Finanzielle Allgemeinbildung von klein auf

Die AG SBV fordert zudem eine finanzielle Allgemeinbildung von klein auf, so wie sie die Verbände als Präventionsarbeit in Kitas, Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen vermitteln. Der Umgang mit den eigenen Finanzen mit Handy und Internet muss gelernt werden. Die Schuldnerberatungsstellen weisen darauf hin, dass die Vertragsbeziehungen viel komplizierter geworden sind. In den meisten Fällen ist nicht der Online-Shop der einzige Vertragspartner, sondern es kommt noch ein Zahlungsdienstleister dazu. Säumige Zahlerinnen und Zahler erhalten schnell Post von Inkasso-Unternehmen, die das Geld eintreiben wollen.

Für die vielen Menschen, die bereits in die Schuldenfalle geraten sind, braucht es in Niedersachsen und bundesweit ein gut ausgebautes und finanziell abgesichertes Beratungssystem mit professionellen Schuldnerberatungsstellen. Diese Stellen müssen die Betroffenen wirtschaftlich und sozial stabilisieren, damit sie wieder verantwortlich am Wirtschaftsleben teilhaben können.

Rückfragen bitte an:  
Schuldnerberatung, Caritasverband Wolfsburg e.V., Antonius-Holling-Weg 8+10, 38440 Wolfsburg, schuldnerberatung(ät)caritas-wolfsburg.de, Tel.: 05361 89009 18

Caritasverband Wolfsburg e.V.